Eine Hochzeitsfeier ist ja eines jener Feste an das man im Idealfall ein Leben lang gerne zurückdenkt.
Egal, ob man zum ersten Mal oder mehrmals heiratet, sobald man ein Hochzeitsfest ausrichten möchte, kommen unzählige Themen auf die bei der Planung berücksichtigt werden wollen.

Häufig wollen Frauen sich mit einem perfekten Fest einen Traum erfüllen. Meine erste Hochzeit mit Mitte zwanzig sollte für mich damals auch diesen Wunsch erfüllen. Man kennt das: weißes Kleid mit Reifrock, Feier auf einer Burg etc. Alles super und vor allem teuer.

Heiratet man ein weiteres Mal, entscheiden sich viele Paare für ein kleines Fest oder beschließen, ganz darauf zu verzichten und sich etwa allein im Urlaub zu vermählen. Die familiäre Erwartungshaltung ist oft weitaus geringer, was der Planung entgegenkommt.

Michael und ich wollten ein entspanntes, privates Fest feiern, das uns außerdem nicht ruinieren sollte. Ohne Stress und hohe Erwartungen haben wir unseren Tag sehr genossen, und hatten nach der Feier sogar noch Geld übrig um eine Woche weg zu fahren. 🙂

Ich habe euch 6 Tipps zusammengestellt für eine kostengünstige aber trotzdem traumhafte Hochzeitsfeier. Schließlich sind es die Menschen mit denen wir feiern, die den Tag unvergesslich machen.

Es muss nicht immer ein weißes Brautkleid sein

Gerade wer zum wiederholten Mal heiratet, möchte vielleicht kein weißes Brautkleid tragen. Es gibt unzählige schöne Alternativen in großer Farb- und Stilvielfalt.

Ich habe mir auch weiße Brautkleider angesehen. Die, die mir gefallen haben, gingen erst bei ca 1800 € los. Das finde ich eine stolze Summe, vor allem, wenn das Kleid zu 100% aus Polyester besteht! Kleider aus hochwertigen Materialien sind dann leider schon wieder so teuer, dass ich für das Geld lieber eine Reise machen wollte.

Mir haben irgendwann die Kleider von Mira Zwillinger am besten gefallen. Diese lagen so weit außerhalb meines Budgets, dass ich mich entschlossen habe, lieber ganz auf ein klassisches Kleid zu verzichten.

Mein 2. Brautkleid habe ich bei einem Online Brautmoden Händler bestellt. Gefunden habe ich es in der Kategorie: Kleider für Brautjungfern. Gekostet hat es 24o €. Dadurch, dass es recht schlicht war, habe ich es mit ein paar Accessoires, wie Schuhen mit Glitzer und einer Plüschjacke aufgepeppt.

Für Michael war es bezüglich Kleidung kein Problem. Er hatte alles was er tragen wollte schon zu Hause. Da ein klassischer Anzug für ihn nicht in Frage kam, entschloss er sich zu einer komplett schwarzen Garderobe und sah großartig aus.

Im Winter heiraten

Oder zumindest nicht in der Heiratshauptsaison zwischen Mai und September. Der große Vorteil liegt auf der Hand. Die Wunschlocation ist häufig noch frei und zudem deutlich günstiger. Außerdem ist es auf jeden Fall kalt, somit können sich alle kleidungstechnisch darauf einstellen.

Lohnenswert kann es auch sein bei Bekannten nachzufragen ob sie eine günstige Location zur Miete kennen. Der alte Farrenstall, in dem wir gefeiert haben wird von einem Verein betrieben und hat für die Tage von Donnerstag bis Sonntag nur 250 € an Miete gekostet. Der Tipp hierzu kam von der Mitarbeiterin einer Bekannten.

Toll war auch, dass es dort eine Küche gab mit Gläsern und Geschirr für 100 Personen, dazu noch Tischdecken und Sitzkissen.

Fotobooth*, JENGA Spiel* und Playliste vom Laptop

Im Vorraum unserer Location haben wir eine Kamera auf Stativ mit Fernauslöser samt lustigen Verkleidungsaccessoirs aufgebaut, die rege von unseren Gästen genutzt wurden. Verbunden mit einem Monitor/Laptop konnten sich die Gäste sofort ihre Fotos ansehen.

JENGA statt Gästebuch. Auf allen Tischen hatte ich mehrere Stifte und Holzblöcke verteilt, die im Laufe des Abends verziert und beschriftet wurden. Je später der Abend, desto lustiger die Kreationen 🙂

Statt eines DJs hatte Michael eine Playlist auf einem Laptop zusammengestellt. Mischpult und Anlage hatten wir von einem befreundeten DJ ausgeliehen, der über den Abend verteilt immer wieder selbst nach der Musik geschaut hat.

Die Floristin auf dem Wochenmarkt und selbst designte Einladungen

Eine gute Freundin hatte die Blumendeko für ihre eigene Hochzeit von einer floristikverliebten Frau auf dem örtlichen Wochenmarkt gekauft. Es hat sich als toller Tipp herausgestellt, denn Frau Karsten hat uns genau nach unseren Vorstellungen über 60 kleine Vasen mit hübschen Blümchen gefüllt und darüber hinaus meinen wunderschönen Brautstrauß gestaltet. Bezahlt haben wir insgesamt nur etwa 260 €.

Die Einladungskarten hat Michael selbst gestaltet und mit einem meiner liebsten Gedichte von Erich Fried versehen. Farblich natürlich passend zu unseren Mottofarben: gold, weiß, schwarz.

Ein günstiger Friseur und kein Probetermin

Ok, das ist ein Tipp, der vielleicht nicht für alle so umsetzbar ist. Ich hatte das Glück, dass meine Friseurin nicht nur ohnehin schon günstig war sondern außerdem noch ausgebildete Visagistin.

Ich hatte recht genaue Vorstellungen von meiner Wunschfrisur und mir bereits einen Haarreif bestellt, der meine schlichte Garderobe etwas aufpeppen sollte. Vertrauensvoll habe ich mich in die Hände von Sabrina begeben, die Make-up und Frisur auf Anhieb so gestaltet hat, wie es mir vorschwebte.

Was soll ich sagen, ich habe mir richtig gut gefallen und mich während des ganzen Fests sehr wohl gefühlt. Das war mir besonders wichtig. Ich wollte mir keine Gedanken über Frisur und Make-up machen, sondern den ganzen Tag entspannt genießen.

Getränke und ein Catering in Buffetform

Ein großer Kostenpunkt sind bei vielen klassischen Hochzeitslocations die Getränke (Korkgeld bis zu 12€/Flasche – ernsthaft?) Auch das Personal schlägt finanziell stark zu Buche. Bei kleineren Feiern ist ein Buffet oft auch ein netter Kommunikations Knotenpunkt 🙂

Wir haben die Getränke alle selbst im Großmarkt gekauft und eine Getränkebar aufgebaut. Da die Gäste sich ihre Getränke selbst besorgen mussten, waren sie immer wieder in Bewegung und haben neue Gesprächspartner gefunden. Ein schöner Nebeneffekt. Denn auf Spiele haben wir bewusst verzichtet.

Hier noch ein letzter Tipp zu einem Punkt bei dem auf keinen Fall gespart werden sollte – der Hochzeitsfotografin/dem Hochzeitsfotografen.

Bei meiner ersten Hochzeit haben mein Exmann und ich genau daran gespart und ich finde es heute noch sehr schade und ärgerlich, dass wir ausgerechnet dabei zu vernünftig waren..

Eine Hochzeit ist eines DER Feste bei der Freunde und Familie zusammenkommen und das zu einem freudigen Anlass. Ein guter Grund also, die Chance zu nutzen und bleibende Erinnerungen zu schaffen, die man sich gerne noch 20 Jahre später ansieht.

Bei einer DIY Hochzeit wie der Unsrigen, ist es besonders wichtig, Hilfe von Freunden und Familie zu haben.

Meine Eltern haben uns besonders tatkräftig unterstützt. Sie sind extra einige Tage früher aus Österreich angereist. Mein Papa hat während des Festes viel Zeit in der Küche verbracht, laufend Geschirr gewaschen und dafür gesorgt, dass nichts ausgeht! Das war großartig und ich bin ihm sehr dankbar.

Meine Schwester ist, ebenso ein paar Tage früher, aus England gekommen und hat uns voller Elan beim Aufbau und den Besorgungen unterstützt. Uns beide hat es wieder ein Stück näher gebracht.

Michaels Trauzeugin, die tolle Frau mit der schönen Handschrift, hat sämtliche Tisch-, Deko- Karten und Tafeln beschriftet. Bei meiner unsäglichen Handschrift ein Segen und uns eine große Hilfe!

Alle Fotos stammen von unserer tollen Hochzeitsfotografin Julia Pommerenke

*Werbung wegen Namensnennung

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