Wir haben uns für unseren Pfingsturlaub gegen Barcelona entschieden. Zu voll, zu laut, zu teuer.

Stattdessen haben wir, Michael, Leander, Finn und ich, uns in eine hübsche Ferienwohnung in Scheveningen, einem Stadtteil von Den Haag, eingemietet. Scheveningen war einst ein Fischerdorf, hat sich aber im Laufe vieler Jahre zum größten Seebad der Niederlande entwickelt.

7 Tage haben wir uns für unser kleines Holland Abenteuer gegönnt.

Das Wetter war für Ende Mai zum Baden zu kalt und deshalb gab es statt einem Strandurlaub viele Besuche in Cafés und ein bisschen Kultur…

Zumindest für mich und Michael. Die Jungs haben es meistens vorgezogen den ganzen Tag in ihrem Zimmer zu entspannen, unterbrochen nur durch kurze Besuche am Esstisch oder im Supermarkt, der direkt im Haus nebenan war.

Ein gemeinsamer Strandspaziergang fand immerhin zweimal statt und das bei stürmischer See. Auf Scheveningens Strand findet sich ein Peer mit ein paar Läden, einem Riesenrad und einem Turm zum Bungee Jumping. Die beiden letzten Attraktionen sind definitiv nichts für mich.

Dafür aber die lange Strand Promenade, gesäumt von vielen Restaurants und Bars in denen es sich vortrefflich entspannen lässt. Ende Mai war es dort sehr leer und so konnten wir uns immer die besten Plätze aussuchen und den Blick über das weite Meer schweifen lassen.

Michael und ich wollten zur Abwechslung gerne ein bisschen Kultur erleben. Wir hatten uns das Das M. C. Escher Museum ausgesucht.

Meine Söhne haben den Besuch dort komplett boykottiert. Dabei hat es sehr viel Spass gemacht, Eschers grafische Kunst und die optischen Täuschungen vieler seiner Werke zu erleben und mehr über den Künstler zu erfahren.

Dass die Jungs wenig kulturelles Interesse zeigten war schon ok. Schließlich sollte es eine kleine Auszeit für uns alle sein, auch für die Kinder.
Außerdem brauchen Jugendliche viel Schlaf, den sie oft während der Schulzeit nicht ausreichend bekommen.

Auch wenn ich manche Ausflüge gerne mit ihnen zusammen gemacht hätte, habe ich ihre Wünsche respektiert und mit Michael zusammen die wenigen Tage bei meist schönem Wetter genossen.

Kurzer Abstecher nach Amsterdam

Ein Tagesausflug nach Amsterdam samt entspannter Bootsfahrt, nachdem die Füße vom vielen rumlaufen schmerzten, konnte die Jungs aber begeistern. Amsterdam ist nur eine gute Stunde Fahrzeit mit dem Auto entfernt. Also perfekt. Finn plant nun bereits seine dritte Reise nach Amsterdam. Zusammen mit Freunden und ich bin mir sicher, dass die Jungs den ein oder anderen Coffeeshop besuchen werden. Aber so genau will ich das eigentlich gar nicht wissen.

Den Haag hat als drittgrößte Stadt der Niederlande viel zu bieten. Allein die Nähe zum Meer ist großartig. Darüberhinaus kann man tagelang die hübschen Gassen mit ihren kleinen Interiorshops und Boutiquen erkunden und vor allem die fantastischen Cafés ausprobieren.

An einem der Tage unternahmen Michael und ich getrennt voneinander Ausflüge. Das machen wir manchmal, wenn Michael in Ruhe fotografieren möchte, was länger dauern kann, da er dann auf das richtige Licht oder eine besondere Szenerie wartet.

Ich gehe gerne alleine los und kann mir für ein paar Stunden in meinem eigenen Rhythmus Sehenswürdigkeiten ansehen. Leider hatte ich bei meinem Ausflug nur mein Handy dabei. Das ist schade, denn ich besuchte den Japanischen Garten in Den Haag.

Er ist in den Niederlanden einzigartig und ist noch genauso angelegt, wie zu Zeiten seiner Pflanzung vor über 100 Jahren von der Eigentümerin des Landguts Marguerite Baronesse von Brienen. Der Garten ist nur im Frühjahr und Herbst für ein paar Wochen geöffnet.

Das harmonische Zusammenspiel der Pflanzen mit ihren satten Farben, der grauen Steine und glitzernden Bachläufe strahlt eine besondere Ruhe aus. Sobald ich den Garten betrat spürte ich den Zauber, den der Ort ausstrahlt. Man muss sich nur ein wenig auf die friedliche Stimmung einlassen, schnell wird man mit Ruhe und Entspannung belohnt.

Mich machen Erlebnisse, in denen ich so bewusst einen Ort, die Gerüche und Farben wahrnehmen kann, immer sehr glücklich und zufrieden. Da ist es ganz gut mit sich allein zu sein, ohne Ablenkungen und Gespräche. Ich kann ganz in meinen eigenen Rhythmus eintauchen.

Tolle Cafés und Restaurants

Für mich ist es, was Essen angeht oft schwierig. Nachdem ich mich glutenfrei, kuhmilchfrei, frei von raffiniertem Zucker und mancher Nachtschattengewächse ernähre, ist ein Besuch in einem Restaurant nicht mehr ganz so befriedigend wie früher.

In Den Haag habe ich mich deshalb besonders wohl gefühlt. Allerorten konnte ich hier leckere Speisen geniessen, da es in vielen Restaurants und Cafés alternative Gerichte gibt, die hübsch angerichtet sind und auch noch lecker schmecken.

Die Cafés generell sind oft kreativ eingerichtet und sehr charmant. Gerne verbringt man hier seine Zeit und ich kann verstehen, dass viele Holländer hier stundenlang mit ihren Laptops oder Büchern sitzen, arbeiten und zwischendurch ein Schwätzchen mit Freunden oder Kollegen halten.

Für uns waren die 7 Tage in Den Haag definitiv zu kurz. Gerne hätten wir noch einige der Sehenswürdigkeiten wie den Friedenspalast, in dem sich der Internationale Gerichtshof der Vereinten Nationen (Vredespaleis) befindet und den Binnenhof besucht

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