Oder – wie ich einen Jugendlichen dazu brachte sein Zimmer zu verlassen

Ein paar kleine Eindrücke von unserem Ausflug ins Monbachtal – unbedingt SOUND ON für das geballte Naturerlebnis 🙂

Die verwunschene Monbachschlucht

Das Monbachtal liegt im Nordschwarzwald 2 km außerhalb der Bäderstadt Bad Liebenzell. Hier in der Region ist es recht bekannt und beliebt. Vor allem Familien mit kleineren Kindern können im Tal einen tollen Tag verbringen. Der Monbach ist schön seicht und überall ragen moosbewachsene Felsen und Steine einladend aus dem Wasser und annimieren Besucher dazu durch das Bachbett zu wandern.

Die Monbachschlucht besticht zudem mit einer besonderen, sehr schön verwunschenen Ausstrahlung.
Ich habe mir mehr als einmal gewünscht, dass weniger Menschen unterwegs wären. Denn das ist natürlich immer der Nachteil an bekannten und zugegebenermaßen wunderschönen Ausflugszielen. Vor allem in den Ferien. Man ist nie die Einzige, die die Idee zum Ausflug hatte.
Je weiter wir allerdings in die Schlucht vordrangen, desto ruhiger wurde es, für uns eine super Gelegenheit ein kleines Filmchen zu drehen. Selbst im Hochsommer herrscht hier ein kühles und feuchtes Klima. Der einzige Grund das Monbachtal nicht zu besuchen ist nur: Hochwasser.

Immer, wenn ich so in der Natur unterwegs bin, kommt mein kindlicher Abenteuergeist durch und ich hüpfe voller Begeisterung durch das Wasser, klettere über umgestürzte Baumstämme und spiele im Geiste Survival Training. Nasse Füße gehören dazu und es stört mich nicht im Mindesten.

Die Hunde fanden es super. Bei Finn hat sich die anfängliche Zurückhaltung irgendwann auch aufgelöst und er begleitete mich bei meinen Erkundungen.

Hier noch ein paar Hardfacts: Der Rundwanderweg durch das Monbachtal ist insgesamt 11 km lang, 3 km davon führen durch die wildromantische Monbachschlucht. Egal, zu welchem Teil der Wanderung man sich entschließt, gutes Schuhwerk und ein bisschen Verpflegung sind sehr zu empfehlen.
Abgesehen von der Schlucht und dem Rundwanderweg selbst, gibt es noch ein paar weitere Freizeitangebote. So haben wir einen Minigolfplatz passiert, von einem Streichelzoo erfahren und es gibt sogar einen Team-Parcours. Außerdem gibt es rund um das Monbachtal unterschiedliche Wanderrouten. Weitere Infos findet ihr auf der Website von Bad Liebenzell.

Natürlich gibt es auch die obligatorischen Möglichkeiten zum Einkehren, die auch wir genutzt haben. So z.B. ein Café und eine Imbissbude.
Die Monbachschlucht eignet sich hervorragend für Foto- und Filmaufnahmen. Wie immer, wenn man sowas vor hat, lohnt sich der Besuch unter der Woche, außerhalb der Ferien am ehesten. Möchte man sich doch in Ruhe die Zeit nehmen um die Landschaft und Geräusche einzufangen und sie würdig darzustellen.

Letzten Dienstag konnte ich meinen jüngsten Sohn also dazu überreden, einen kleinen Ausflug ins Monbachtal zu machen. Manchmal muss man den lieben Jugendlichen ein paar Argumente entgegenbringen, um sie zu motivieren. Bei uns lief das diesmal folgendermaßen ab:

Ich: Schatzi, lass uns doch morgen mit den Hunden (er liebt die Hunde) einen kleinen Ausflug in den Schwarzwald machen. Dauert auch nicht lange (wichtig – der heimische Computer könnte sonst einsam werden)

Sohn: ne, keinen Bock

Ich: Mein Liebling, einmal in den Pfingstferien einen Ausflug zu machen, ist doch sicher möglich.

Sohn: Wieso?

Ich: Mein Hase (dann fühlt er sich an seine Kleinkindzeit erinnert, wo Mama noch die wichtigste Frau in seinem Leben war), dir gefällt es ja immer, wenn du dich aufraffen kannst! Außerdem mache ich mir Sorgen, du könntest mir später vorwerfen, dass ich nichts mit dir unternommen habe.

Sohn: egal

Ich: Mein Schatz, erinnere dich mal daran, was du in den letzten Monaten gemacht hast.

Sohn: verdreht die Augen

Ich: Man erinnert sich am besten an Highlights, an Tage, die aus dem Alltagsbrei herausstechen. Außerdem bist du fast 18 und die Zeit, wo du noch mit mir Ausflüge machst, ist bald vorbei…. (An dem Punkt klimpere ich mit meinen Wimpern und implementiere den Keim eines schlechten Gewissens tief in seinem Unterbewusstsein – ja, ich bin fies)

Sohn: Super, dann hab ich meine Ruhe

Ich: (bis hierhin lief es ganz gut, was meine Argumentation anging – ab jetzt nicht mehr. Und darauf bin ich nicht stolz)
Das ist nicht nett, wer weiß, wie lange die Hunde noch leben (sie sind 11,5 Jahre alt). Wenn du nicht mitkommst, drehe ich dir das Internet ab (oh Mann, was für ein schwachsinniges Argument, wir beide wissen, dass ich das Lan Kabel nicht von der Wand reiße, das war nämlich viel Arbeit, es fast unsichtbar zu verlegen..)

Sohn: Das machst du eh nicht.

Ich: ok, ich wecke dich morgen früher, halb zehn. Ok?

Sohn: Mal schauen

Am nächsten Tag stand Finn ohne zu meckern auf, zog sich an und war guter Dinge. Und was habe ich daraus gelernt? Gar nichts, ich genieße nämlich unsere kleinen Diskussionen sehr. Zumal ich weiß, dass es damit tatsächlich bald vorbei sein wird. Und dann werde ich die Zeit schrecklich vermissen!

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